08.12.2024, Markus Schaedel
Im Panel diskutierten Andrea Rösler (Musikszene e.V.), Felix Büttner (Burnout Ostwest, Lagerhaus, Neue Pop), Carmen Emigholz (SPD), Greta Bukowski (Kulturakteurin Bremerhaven), Gregor Hennig (Studio Nord) und Kai Stührenberg (Die Linke) über relevante Themen die hier wie folgt, abgebildet sind:
1. Dringender Bedarf an Räumen:
Proberäume: Überbelegung und schwierige Bedingungen wurden als großes Problem identifiziert. Es braucht Räume, die professionelle Arbeit ermöglichen.
Aufführungsräume: Lokale Künstler:innen benötigen mehr Bühnen unter professionellen Bedingungen, ohne finanzielles Risiko tragen zu müssen.
2. Förderung und Vernetzung:
Fördermodelle: Diskussion über Finanzierung für Produktion, Promotion und Mastering. Vorschläge wie spezielle Programme zur Verbindung von Produzent:innen und Künstler:innen .
Austauschformate zwischen Städten wie Bremen und Hamburg oder der
Aufbau einer Bookingagentur wurden als essenziell angesehen
3. Sichtbarkeit und Medienpräsenz:
Die mediale Präsenz der Bremer Musikszene wurde als unzureichend kritisiert. Es fehlt eine konsequente und wertschätzende Darstellung in lokalen Medien.
Vorschläge wie regelmäßige Konzertreihen unter einem festen Namen und verstärkte Kooperation mit Medien wurden eingebracht.
4. Nachwuchsförderung:
Bereits existierende Angebote wie Workshops und Beratungspools sollen besser genutzt werden. Zudem wurde die Idee von Songwriting-Camps und professionellen Austauschformaten vorgeschlagen.
5. Bremerhaven:
Die Bremerhavener Musikszene benötigt ebenfalls Räume und bessere Verbindungen zu Bremen. Projekte wie die Kreuzkirche als Veranstaltungsort wurden als Hoffnungsträger genannt.
6. Politische Unterstützung und institutionelle Ansätze:
Vertreter:innen aus der Politik betonten die Notwendigkeit, Popkultur als Standortfaktor stärker zu fördern. Es wurden Workshops und Austauschformate angekündigt, um die Förderlandschaft transparenter zu machen.
Schlüsselideen für die Zukunft:
Einführung eines regelmäßigen Konzertformats für Bremer Künstler:innen mit medienwirksamer Begleitung.
Förderung der Zusammenarbeit mit Produzent:innen und die Schaffung von Strukturen, die überregional wirken.
Stärkung des medialen und öffentlichen Bewusstseins für die Vielfalt der Bremer Musikszene.
Die Veranstaltung endete mit dem Appell an alle Teilnehmenden, den Austausch fortzusetzen und gemeinsam die Bremer Musikszene voranzubringen.
Effektive Massnahmen beschlossen
Die entschiedenen Maßnahmen dienen vor allem der Stärkung der lokalen Musikszene (Punkte 1 bis 4) und deren Sichtbarkeit durch lokale Medien. Dazu wurden Austauschprogramme angesprochen, sollen sich jedoch insbesondere auf Förderstrukturen konzentrieren.
All diese Massnahmen dienen der lokalen Vernetzung verschiedener Institutionen mit dem Ziel der Zusammenarbeit und regionalen Sichtbarmachung der Szene
Der Musikmarkt ist global vernetzt und bietet auch individuelle Chancen
Auf einem global vernetzten Musikmarkt haben z.B. Städte wie Hamburg, Berlin oder Köln bereits bewiesen, wie man einen Musikstandort auch effektiv etablieren kann – nämlich zusätzlich zum Ausbau regionaler Vernetzung und Förderung mit der Schaffung innovativer Institutionen oder Strategien, die direkt global wirken.
Beispiele wären Musikmessen, Festivals mit internationaler Strahlkraft (C/o Pop Festival in Köln, Reeperbahnfestival in Hamburg..), Spezialisierung der Förderung gewisser Musikrichtungen – am idealsten mit regionalem Bezug (z.B. Berlin mit seiner Techno- und Elektronic Szene oder ähnlichem.) Auch dabei gilt es, die Bedürfnisse des Marktes zu erkennen und innovative Angebote zu entwickeln.
Auch direkte Vernetzungen ( Partnerschaften zwischen Institutionen weltweit ) sind eine vielversprechende Option, neue Formate zu entwickeln, die jenseits der bekannten Strukturen ( Social Media, Musikstreaming..) liegen.
Da Bremen bereits über eine starke musikalische Tradition verfügt, könnte die Stadt ihren Ruf als Musikstadt zum Beispiel ausbauen, indem sie bereits entstandene Projekte und Formate weiter ausbaut und global vernetzt ( Hellseatic Festival, Shortband Contest..)
Durch die Stärkung der Musikszene wie im Paneltalk diskutiert, ein Bewusstsein für die Identität und die eigenen Potenziale der Stadt, sowie einen innovationsbezogenen Weltblick , könnte sich Bremen auch in schwierigen Zeiten einen Ruf als Musikstadt auf der globalen Bühne aufbauen.
Markus Schaedel / aktualisiert 13.12.2024
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