Für alle die die Sendung noch nicht kennen – Worum geht es in eurem Podcast ?

Kurz gesagt: Es geht um Bands der Bremer Bandszene 🙂
Wir haben Bock auf Austausch mit Bands aus Bremen und Umzu. Hauptsache wir bleiben regional. Bremen hat musikalisch so viel zu bieten, dass es sich einfach anbietet mit den Bands ins Gespräch zu kommen und ihre Musik zu präsentieren.
Dahinter steht aber vor allem auch die Idee, Musikerinnen mal ganz privat erleben zu können – ein wenig mit Backstage Feeling – also das was oft hinter der Bühne ziwschen den Bands geschieht: locker ins Gespräch kommen und labern. Was sind das eigentlich für Menschen hinter der Musik, die man ja sonst nur auf der Bühne präsentiert sieht? Was bewegt sie dazu, Musik zu machen? Motivation, Ziele, Zweifel, Ängste & Probleme. Dadurch ergibt sich ein vollständigeres Bild und soll die Szene mal ganz anders charakterisieren und Zuhörerinnen ermöglichen, Bands auf diese Art kennenzulernen. Es geht zwar im gespräch dann oft doch viel um Musik, aber das muss es nicht. Musik gibt es ja im Verhältnis zur Länge recht wenig zu hören. Daher auch der ironisch gewählte Name des Podcasts: halts Maul und Spiel. Also nicht so viel labern, sondern die Klampfe auspacken. Ironischerweise wird in einem Podcast ja eher gelabert.

Wonach sucht ihr eure Gäste aus ? Was ist wichtig und was ist No Go ?

Wir rezensieren nicht! Dadurch ergibt sich eigentlich die Auswahl. Aber natürlich müssen wir irgendwie auswählen, denn
in Bremen gibt es insgesamt weit über 200 Bands. Um mit dem Podcast in Fahrt zu kommen, haben wir uns allerdings erstmal auf uns persönlich bekannte Bands konzentriert. Wir waren ja auch neu in dem Feld und wollten uns erstmal safe fühlen und ausprobieren. Außerdem mussten wir ja erstmal was vorweisen können, um uns unbekannte Bands ins Boot holen zu können. Das hat super gut geklappt, wir waren total geflasht. Zwar werden wir kaum von Bands angefragt, aber auf unsere Anfragen hin, waren bisher alle dabei. Das hätten wir so nicht erwartet.
Bei einigen Bands gab es natürlich auch persönliche Vorlieben (das sagen wir ja auch offen). Langfristig wollen wir aber weiterhin allen ermöglichn, zu uns in die Sendung zu kommen! Also schreibt uns an, wenn ihr Bock habt. Denn wir sind offen für alle.
No-Gos? Auf jeden! Sexistisch hompohob rassistische Nazifaschoarschlochmucke ist raus.

Wie kamt ihr auf die Idee, so einen Podcast zu machen ? Wolltet Ihr evtl. etwas Konkretes damit erreichen ?

Vor einigen Jahren wollte ich ein Bremer Fanzine zur Bremer Bandszene auf die Beine stellen. Das wurde aber recht kompliziert, denn es war schwierig Schreiberinnen zu finden und der ganze Heckmeck mit Layout, Druck & Verkauf war einfach zu viel neben Arbeit, Familie, Band und Freizeit. Und der Tatsache, dass Printmedien eh schon auf dem absteigenden Ast waren.
Während der Pandemie habe ich ne Menge Podcast gehört und war extrem geflasht von den Möglichkeiten und der relativ einfachen Umsetzung – ein tolles Medium. Inspiriert hat mich dann der Podcast „Sitzen geblieben“ der im Papp aufgenommen wurde (leider inzwischen seit über einem Jahr still geworden). Dort wurde mit Bremer Kneipenbesitzerinnen getalkt. Also warum nicht mit Bands aus Bremen über Musik, Szene & Leben sprechen? Das wird witzig 🙂 Dann hatten Daniel und ich gemeinsam Bock drauf. Man braucht ne gute, vertraute gemeinsame Ebene und ich mag Daniels Denkart, seinen Humor und seine unkomplizierte Art – er kam für mich sofort in Frage. Hauptsache wir haben Spaß und die Bands fühlen sich wohl. Natürlich spielt uns in die Karten, dass wir über die Zeit mit den Mad Monks eine ganze Menge Leute kennen und das es einen solchen Podcast noch nicht gab. Wir lieben Musik, auch wenn wir nicht alles kennen und keine Musik Nerds sind! Und das ist neben dem Kennenlernen der Menschen hinter der Musik auch ein Anliegen: hört auf mit Musik-Nerdismus. Musik ist wenns einem gefällt und das muss man nicht jede Richtung, Album kennen oder himmlisch Gitarre spielen können. Daher rezensieren wir auch nicht und wählen nicht nur nach eigenem Geschmack (bis auf die oben genannten No-Gos). Außerdem hoffen, wir dass die Bandszene breiter in der Öffentlichkeit bekannt wird, noch mehr Austausch untereinander zustande kommt und Perlen entdeckt werden, die einem vorher vielleicht nicht aufgefallen wären.

Wie war die erste Sendung für euch ?  Hattet Ihr ein Konzept ? Ging es auf ? Oder brach Chaos aus ?

Aufregend, erfrischend, anstregend, lustig, angenehm persönlich und doch nicht so stolperig wie gedacht.
Das Konzept ging im Prinzip auf, denn wir wollten ein zwangloses und offenes Gespräch ohne Leitfaden. Das Gespräch soll sich organisch entwickeln – keine langweiligen Interviewfragen durcheiern. Ein bisschen Backstage-Feeling mit ungewissem Ausgang. Allerdings hatten wir Angst, dass das nicht klappt und hatten uns daher vorher Fragen notiert, einen Fragebogen für die Bands ausgetüftelt und und und… alles Bullshit. Brauchen wir nicht. Inzwischen recherchieren wir vorher ein wenig und das wars. Ein paar wenige Fragen schreiben wir uns auf – Dinge die uns an der Band besonders interessieren. Mehr nicht! Kein großes Korsett – darauf vertrauen darauf was da kommt und bisher ging das Konzept für uns gut auf.

Gibts schon eine kleine witzige Anekdote aus den ersten Folgen ?

Da gibt es so viele 😀 Auf Nachfrage fällt einem dann aber oft nix ein. Spontan denke ich da an Wilken, der statt ins Mikro in eine Bierflasche gesungen hat, was ihm erst später auffiel, oder Suzanna, die eine Telefonnumer auf einer Leberwurst bekam. Nach witzigen Anekdoten fragen wir die Bands inzwischen nicht mehr, denn die kommen meist im Gespräch automatisch und dann viel authentischer. Eine Anekdote habe ich aber noch: ELSEN hatten sich für die Sendung einen Käseigel gewünscht – und den haben Sie auch bekommen! Daniel stand für den chicsten Käseigel im Land Stunden in der Küche. Im Nachinein stellte sich aber raus, dass das ein Scherz war 😀 Egal, der Igel hat die Sendung nicht überstanden und wir geben gerne alles für die Bands 😀

Wie ist euer Resume nach inzwischen 10 Folgen ? Sollte es so einen Podcast heute in jeder grösseren Stadt geben und wenn ja, warum ?

Wir sind total glücklich mit unserem Hobby. Die Resonanz ist viel besser und größer als gedacht. Das lange Zweifeln ist inzwischen eigentlich vorbei. Außerdem freuen wir uns wie Bolle, dass wir so viele tolle Menschen (auch noch mal ganz anders) kennengelernt haben. Wir haben auch den Eindruck, dass unser Konzept da aufgeht.
Ob es einen solchen Podcast für jede Stadt geben sollte habe ich mich selber mal gefragt. Why not? Aber ich denke, Bremen ist erstmal schon ein sehr guter Ort dafür. Es aber ja jedem frei, die Idee zu kopieren. Vielleicht machen wir einfach n Franchise draus und irgend wann gibt es Halts Maul und Spiel „Hamburg“ 😀 Ganz wie der Tatort. Das ist aber nicht „unser“ Ziel.

Was könnt Ihr über Eure nächsten Pläne oder auch Folgen verraten ?

Die Band-Warteschlange ist übervoll und wir wissen gar nicht wann wir das alles noch machen sollen. Daher machen wir erstmal einen Cut nach März ’23 und planen dann eine Staffel 2. Wir wollen die Sendung dann auch leicht überarbeiten. Dabei denken wir auch schon an mal ganz andere Gäste wie Veranstalterinnen, Fachleute zu bestimmten Themen oder Bekanntheiten aus der Bremer Szene. Die ein oder anderen spannenden Elemente bauen wir vielleicht noch ein. Außerdem hoffen wir auf eine kleine Förderung durch die Stadt für Staffel 2, denn der Aufwand ist trotz des relativ einfachen Konzeptes extrem groß! Wie man ja sehen kann, schaffen wir einfach nicht mehr Folgen im Jahr als bislang. Und die Szene ist so groß, dass wir die nächsten Jahre beschäftigt wären. Wir verdienen damit absolut kein Geld und wollen das eigentlich auch nicht, um unabhängig bleiben zu können. Außerdem hassen wir Werbung, außer die Spaß-Werbung, die wir selber machen 😀

Wollt ihr sonst noch was loswerden ?

Schreibt uns eure Anregungen, Kritik, Positives, Wünsche, Fragen für Bands, …whatever. Und rückt mal auf den Folgen/Abonnieren Button. 🙂
Wer bislang noch nicht reingehört hat: fangt einfach irgendwo an. Oder gleich von vorne. Jede Sendung ist eine kleine Perle für sich und es steckt viel Herz darin.
Und hier noch ne Podcast Empfehlung: „Und dann kam Punk…“ die Folge mit Diggen von Slime! Ganz großes Kino über 3 Stunden.