Foto: Lucifuge

Lucifuge – Globaler Hexentanz

30.07.2022, Markus Schaedel, Lesedauer: 5 Min

Lucifuge haben in den letzten 4 Jahren seit ihrer Gründung bereits 4 Alben und 3 Eps veröffentlicht – Ein super Pensum für jede Band, erst recht in diesen Zeiten. Für den äusserst arbeitseifrigen Frontmann Equinox allerdings keine besonders grosse Sache.

2018 – eigentlich noch gar nicht so lange her als der gebürtige Venezolaner und langjährige Metal-Gitarrist „Equinox“ beschloss, in Bremen ein neues Metalprojekt auf die Beine zu stellen, das an seine frühen Black- und Trashmetalhelden angelehnt sein sollte.

„Seit ich ein Teenager war, hörte ich Slayer, Venom, Bathory, Hellhammer und Celtic Frost, die sogenannte „Erste Welle des Black Metal“, die stark durch New Wave of British Heavy Metal (Wikipedia.org) beeinflusst war und die Idee hinter diesem neuen Projekt sollte eine persönliche Hommage an den Sound und Bilder dieser Bands werden“ erklärt er.

The One Great Curse

 Album (2020)

66 Demo Tapes

Da sich in Bremen/Umzu zunächst niemand für solch ein Projekt finden liess, beschloss er – ganz im Stile des grossen Vorbilds Quorton (Bathory) – erstmal alles neue Material im Alleingang aufzunehmen (Drums, Bass, Git, Keyb. und Vocals) und auf schliesslich 66 Demo Kassetten an ehemalige Bandkollegen und Freunde zu schicken, auch wenn diese alle irgendwo im Ausland lebten.

Das Ergebnis dieser Werkelei war LUCIFUGEs Debüt Album „Ride the Beast“(2018), das man als puren Blackmetal bezeichnen kann und das dem Gitarristen auch klar machte, das er in puncto Songs kreieren eigentlich erst so richtig Blut geleckt hatte.: „Es hat mir so viel Spaß gemacht, das Album zu schreiben und aufzunehmen, also habe ich nur wenige Monate später das zweite Album „Der Antichrist“ (2019) aufgenommen.“ berichtet er.

Die angeschriebenen Musikerkollegen waren inzwischen grösstenteils auch auf den Geschmack des erhaltenen Demos gekommen und einige boten sich als Mitmusiker an, würde er das ganze je live performen wollen. Gesagt- getan. Und seitdem besteht die Liveformation aus: „Equinox“ (Voc/Git), „Berenjenix“ (Git) „Matorralix“(Bass), und „Dominatrix“ (Drums).

Nur wie wollte man für Gigs proben, wenn so gut wie alle Bandmitglieder irgenwo im Ausland leben ?  Die passende Lösung folgte auf den Fuss: „Ich habe ihnen dann einfach die neuen Songs per Whatsapp geschickt und wir haben dann einen Tag vor der ersten Show unserer ersten Tour geprobt, erzählt Equinox, „..und ehrlichgesagt lief das viel besser als ich erwartet hatte.“..„Nach nur 3 Gigs fingen die Leute an unsere Texte mit zu singen, ohne dass wir je vorher dort aufgetreten waren, was wir unglaublich fanden.“

Und weil gerade alles so gut lief und man voller Arbeitseifer war,  realisierte das Quartett schon 2020,  kurz vor Pandemieausbruch das dritte Album „The One Great Curse“ – gleichzeitig das erste, das mit der ganzen Band aufgenommen wurde. Rezensenten, die Lucifuge vorher keine besondere Beachtung geschenkt hatten, würdigten diese Scheibe wegen seiner professionelleren handwerklichen Qualität und vor allem der allgemein spürbaren Begeisterung der Band für Black-und Trashmetal.

Der Antichrist

 Album (2019)

Infernal Power

„Infernal Power“ das vierte und aktuelle Album, dass 2021 folgte, ist nochmal eine kleine qualitative Steigerung seines Vorgängers und kann als angeschwärzter Trash-/ Speedmetal mit Punkeinflüssen bezeichnet werden, das trotz seiner Hingabe zum frühen Black-und Trashmetal nie altbacken wirkt.
Auch hier überwiegt eher das Lob in den Kritiken – und das völlig zu Recht: Auch Infernal Power macht Spass, reisst mit, macht Bock auf alles, was man an Trash- und Blackmetal lieben kann, weil das Feeling eben stimmt und was zum Lucifuge, ähm.. Luzifer will man eigentlich mehr ?

Ausblick

Im Moment werkeln die vier am 5. Album ( was auch sonst ?) und an einer Tour durch Spanien, die ebenso wie letzte Gigs in Prag über eine recht kleine aber der Band gut bekannte europäische Black-Metalszene zustande kam.
Ein Fazit zu ziehen fällt mir leicht: I like Lucifuge. Sie sind einfach 4 gute Kumpels, die Spass an ihrer Black-Mucke haben und nebenbei beweisen, dass man mit der Leidenschaft für die favorisierte Musik, Talent und findiger Netzwerkerei (die ja nicht immer nur auf Social Media und Streaming beruhen muss) sehr viele Fans für seine Musik gewinnen kann. Denn die sitzen in Lucifuges Fall, in ganz Europa und darüber hinaus und man ahnt, dass es bei dem Arbeitseifer der Band und der Tourerei, in den nächsten Jahren nicht gerade weniger werden dürften. Also,  auf zum Hexentanz !

Ride the Beast

 Album (2018)

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