Mantar haben heute die Video Single „Odysseus“ veröffentlicht. Es ist die 2. Vorab Auskopplung aus ihrem, am 15. Juli 22 erscheinenden Album „Pain is forever and this is the end“. Einen Tag vorher, am 14.Juli 22 werden die beiden Ur-Bremer ihre Deutschland Tour im ausverkauften ´Tower´ in Bremen beginnen. Es wird eines der ersten Konzerte nach der über 2 Jahren langen pandemie bedingten Live-Pause sein. Das Album verspricht bereits jetzt viel Neues – ja fast schon einen Imagewechsel der Band..

Laut Aussagen der Band, ging die Pandemiezeit ohne Gigs und voller Zukunftsfragen nicht ganz spurlos an ihnen vorüber – genau wie bei einigen anderen Musikern. Viele Fragen und Sorge um das Existenzielle und um den Sinn der eigenen Musik rotierten. Manchmal kann eine solche Krise tatsächlich zur Chance für etwas Neues werden. Nach dem bekannten Mantar-Motto „No Pain, no gain“ entstand schliesslich viel neues Material, von dem das Meiste wieder aussortiert wurde; vor allem aber fasste man den Entschluss, sich zukünftig mehr auf s Songwriting zu konzentrieren und sich dabei auch an den Vorbildern der Grunge-Ära (wie schon auf ´Grungetown Hooligans 2´) zu orientieren.

Ich wusste einfach, dass ich stärkere ‚Songs‘ im Verhältnis zum ‚Songwriting‘ schreiben wollte und mich weniger darauf verlassen wollte, ein ‚extremer‘ Metal-Act zu sein, der nur durch einen bestimmten Sound oder generelle ‚Härte‘ überzeugt“, erklärt Sänger/Gitarrist Hanno. „Versteht mich nicht falsch, wir sind immer noch gerne heavy, aber die Wahrheit ist, dass weder [Schlagzeuger/Sänger] Erinc noch ich, uns für grosse „Extreme Metal“-Musiker oder -Fans halten. Ich meine, natürlich gibt es mehrere Metal-Bands, die ich verehre, aber für uns steht der Song immer an erster Stelle. Also investierte ich noch mehr Zeit in den Versuch, bessere Songs, interessante Strukturen und eingängige Melodien zu schreiben.“

Also Mantar in Zukunft ohne Extreme ? So ganz, bestimmt nicht. Aber wohl mit mehr Melodie, Abwechslung und ohne Metal-Zwänge. Die zweite Single „Odysseus“ jedenfalls ist zwar augenscheinlich „ein fettes Brett“- wie üblich jagt Hanno seine Gitarre durch mehrere Amps gleichzeitig – die verwoben düstere Melodie darunter trägt seine üblich kratzende Stimme aber plausibel und zusammen passend. Man hat nicht den Eindruck als wären sich Mantar-Sound und Melodie grundlegend fremd. Mehr zu hören, durchaus erwünscht.

Auch das Magazin Metal Hammer zeigte sich bereits überzeugt von Mantars Kurswechsel und wählte „Pain is forever and this is the End“ zum Album des Monats Juli (verdrängte u.A. Arch Enemy vom Thron) voll des Lobes über den Abwechslungs- und Dynamik-Reichtum der Scheibe, die übrigens teilweise auch in Bremen eingespielt wurde.

Sicher dürfte sein, wer eine Karte für den Gig im ´Tower´ hat, wird etwas erleben, was er /sie nicht so schnell vergessen wird – denn Langeweile wird es mit Mantar auf jeden Fall wohl niemals geben.

(Markus Schaedel)

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