Bandvorstellung/Kurzinterview mit MIZANTHROP (Bremencore)

03.01.2023, Markus Schaedel

Lesedauer: 3 Min

Die Bremer von Mizanthroph spielen vielseitigen  Deathcore/Bremencore, eigentlich ganz im Stile ihrer Vorbilder, wie z.B. Acme, allerdings mit deutschen Texten.

Als ich zum ersten mal einen Song von den fünfen hörte, das war „Gerecht“ (siehe Videoclip) aus der „Live On 360° Stage“ auf Youtube)  flog sogar mir als eigentlich deathmetal-erprobter Hörer, kurz das Brett weg.
„..Wie eine atavistische Walze, deren stählernes Gewicht der geschundenen Erde ein letztes Ächzen abverlangt.“.. so beschreibt die Band ihren Sound in ihrem Pressetext – ich muss sagen das ist kein bisschen übertrieben. Die Gitarren machen geräuschhungrig was sie wollen, produzieren dabei auch irgendwie unübliche Riffs, Noizes und schneidende Soundschleifen und die brutale ´Alle-Frequenzen-auf-einmal- Schrei-Stimme´ von Sänger Hauke fährt einem gnadenlos bis ins Mark. So muss Deathcore einfach klingen.

Was mich schliesslich aber komplett von der Formation überzeugt hat, ist der Facettenreichtum ihrer Musik, der Wille, sich ganz auf neue Pfade einzulassen und ihnen plausibel zu folgen – und schliesslich die emotionale Intensität der Band, die dabei niemals aufgesetzt wirkt.
Mizanthrop sind deswegen irgendwie ein kleiner persönlicher Geheimtipp, klar, absolut nichts für zarte Gemüter, aber Deathcore-Fans wird einfach mal was Frisches geboten.

Kurz vor Weihnachten hat sich in kurzer E-Mail Hin-und Her-schreiberei ein kleines Interview ergeben das ich hier abgedruckt habe.

Wie / Wann hat sich Eure Band gegründet ? Was wolltet ihr damals so ?

Die Band hat sich, allerdings in komplett anderer Besetzung am 24.02.2004 bei einem Darkest Hour / Mörser unter anderem Namen gegründet. Damals war Andre allerdings noch nicht an den Drums geplant.
Mizanthrop hat sich dann im Jahr 2012 nach einem kleinen Besetzungsroulette quasi neu erfunden. 2016 hat es dann nochmal einen Wechsel am Bass gegeben.
Seitdem haben wir Bock unseren eigenen Stil weiter zu entwickeln, wobei sich der ein oder andere Einfluss unserer „Roots“ nicht ganz leugnen lässt;).

 

Welche Bands würdet ihr denn als Eure musikalischen Roots bezeichnen ?

Das wären u.A. die alten Mastodon, Gojira, Acme, Decapitated, Meshuggah, Code Orange, Coalesce um mal ein paar bekanntere zu nennen.
Generell lässt sich unser Sound aber nur schwer in eine bestimmte Schublade stecken. Wir nehmen die Parts so wie sie kommen…. Manchmal Schwer und und ausufernd, mal geblasted. Auf manchen Flyern stand die Bezeichnung Brachial-Metal.

Würdet ihr Euch als politische Band bezeichnen ?

Nein. Nazis Raus! Das hat aber im Bandkontext keinen Stellenwert.

 

Euer Band Traum ?

Das unser kommendes Album positive Rezessionen bekommt und von den Leuten gefeiert wird.
Dann natürlich gerne mehr Live spielen und die Hütte abreißen.

 

Seid Ihr noch in anderen Bandprojekten aktiv ?

Ja, zum Beispiel bei Mörser, Johnston und Xs-Pig.

 

Was kommt als Nächstes bei MIZANTHROP ?

Unser neues Album, in das wir DIY mäßig viel Zeit Investiert haben soll Anfang 2023 zu hören sein.
Wir freuen uns, das es jetzt endlich kurz vor der Vollendung steht.
Also seid gespannt und hört es euch auf jeden Fall an;).

 

 

 

Interview: Markus Schaedel

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