NOTAUSGÄNG – 90-er Punk zum Abheben
22.08.2022, Markus Schaedel, Lesedauer: 3 Min
Artikel hören: (3:12 min) Sprecher: Bryan Cain
In neuer Besetzung wieder unterwegs
Dass harter und melodischer Punkrock absolut chartstauglich ist, dürfte seit den 90-ern u.A. durch Bands wie Bad Religion, Greenday oder The Offspring Jedem klar geworden sein. Auch für „Notausgäng“-Bassist Niklas Emanuel war diese Zeit – genau wie für seine beiden Bandkumpels Joschua Wollersheim (Voc/Git) und Max Kück (Drums) das zündende Ereignis: „Unsere musikalischen Wurzeln reichen zurück in die Punk Rock Revival Phase der 90er. Wir sind alle drei um die Jahrtausendwende aufgewachsen und das war die Musik, die uns damals begleitet hat. Keiner von uns hatte viele Freunde oder war besonders beliebt in der Schulzeit. Früher oder später versucht man sich abzuheben und das war für uns Punk Rock mit seinen Kernelementen – eben nicht Teil von etwas zu sein, sondern seinen eigenen Scheiß zu machen. Das Thema versuchen wir nach wie vor in unserer Musik auszudrücken.“
Kennen lernten sich Josua (Voc/Git) und Niklas (Bass) schliesslich 2012 im Studium; beschlossen aufgrund der gleichen Attitüden recht schnell, zusammen Musik zu machen und fanden auch Gian-Luca Savino / auch: „Toni“ (Ex-Drummer), für ihr noch namenloses Projekt.
Nach den ersten musikalischen Gehversuchen – die man am Ehesten als schwer verdaulicheren Punkrock bezeichnen kann, kam man schliesslich 2017 auf die Idee, an die Helden der Punk-Revival-Zeit angelehnten deutschen Punkrock mit witzigen Texten aus dem Leben zu machen. Der Bandname „Notaus-gÄng“ vegitierte bei Frontmann Joschuah sowieso bereits seit längerer Zeit in der Schublade und schrie nach Verwendung. Und so wurde das Projekt 2017 offiziell geboren.
Bereits im selben Jahr erschien das Debüt Album:„Bang!“. 2018 folgten: das 2. Album „Schöne Edition“, eine Weinhachts-EP: “Jingle your Bells“, die Single (mit Hauke) „Wenn die Ostkurve springt“ und schliesslich ein Gig in der TIDE-Session, einem Hamburger Lokal TV Sender (Video Einbettung in diesem Beitrag unten) in dem sie zeigen was sie live drauf haben und in dem sie im Interview mit Marilena Dahlmann schon mal ankündigen, den Punkrock an sich retten zu wollen
Natürlich hatte die Pandemie, die seit Anfang 2020 ernsthaft nervt, auch die Notausgäng fest im Griff: „Während der Coronazeit ging live dann natürlich nichts und uns war ziemlich langweilig“ erzählt Niklas..“..deswegen haben wir uns dann entschieden ein drittes Album zu produzieren.“
„Besser haben als brauchen“ hiess das Ergebnis und es beweist aufs Neue, was passiert, wenn man die 3 wochenlang mit viel Bier in den Proberaum einsperrt: Viel Unterhaltendes mit Ansatz -Tiefe und letztlich gar nicht mal so schlechtem Witz, wie die Band es in ihrem Pressetext behauptet. Die 12 Songs stehen seinen Vorgänger Alben zumindest in nichts nach, machen Spass, was auch daran liegt dass sie im notausgäng-typischen DIY Stil produziert wurden.
Und Aktuell ? – beschäftigt sich die Band damit, den neuen Drummer Max einzuarbeiten, der zuletzt für den nach Süden gezogenen Ur-Drummer „Toni“ in die Band kam, werkelt schon wieder an neuen Songs und versucht Gig-mässig alles abzukriegen, was möglich ist.“Oberstes Ziel für nächstes Jahr wäre es für uns, mal wieder richtig auf Tour zu gehen.“ erklärt Niklas und stimmt damit hoffnungsvolle Töne an.
Hoffen wir, dass es klappt, denn jede Band ohne Gigs ist einfach wie ein Strand ohne Wasser.. Ausserdem helfen wir euch auch gern dabei, den Punk zu retten; zum Beispiel bei eurem Gig auf dem Bremer Übersee-Festival diesen Freitag (26. Aug ´22) um 23.00 Uhr, (Eintritt: Frei) Und in Zukunft ja sowieso!