Rausz spielen Grunge mit energiegeladener weiblicher Bühnenpräsenz. Nicht nur deswegen sind in sie hier eine der interessantesten Bands der letzten Jahre.   Als sie sich Ende 2021  – nach 4 Jahren – aus eher lebenspraktischen Gründen auflösten, wurde ihnen erst so richtig klar wie beliebt sie eigentlich waren. Die Re-Gründung war die Folge. Aber wer sind Rausz eigentlich ? Eine Bandstory.

Überseefestival 2021 – Sommernacht. Während die Festival Bühne in blauem Schimmerlicht glimmt, setzt ein behäbiger Basslauf ein. Langsam kriecht eine junge Frau in einem grauen Samt Anzug auf allen Vieren ins Bild. Sie krauchelt kurz quer über die halbe Bühne, von Mikroständer zu Mikroständer nimmt sich schliesslich ein Mic und beginnt, immer noch am Boden sitzend mit ernster Stimme zu singen: „Arbeiten kann ich nur mit Bier..Aufräumen kann ich nur mit Bier..Staubsaugen kann ich nur mit Bier….“ Ein grungiges Gitarren Riff bricht los und reagiert sich kurz ab. Die 2.Strophe: Sie steht nun, lächelt selbstbewusst, stolziert nun fast über die Bühne und singt weiter: „Aufstehen kann ich nur mit Bier. Probleme lös ich nur mit Bier…“usw. Wieder der Chorus: Das Riff setzt wieder ein, bricht vollkommen aus, genau wie sie selbst. Sie scheint auszuflippen, tanzt wild herum, stampft, wetzt.. – ein Tobsuchtsanfall geradezu.

Das Publikum hier ist grösstenteils begeistert. Kein Wunder, denn die meisten hier lieben Rausz und Frontfrau Susanna Janke für genau diese straighte, selbstbewusste und energiegeladene Bühnenpräsenz. Und für ihren Klartext. Rausz Songs wie „Lass mich“, in dem es um Trennungsprobleme geht, oder „Scherbenfressen“, ein Song über emotionale Grenzen, sind klare Aussagen über den rollen basierten alltäglichen Wahnsinn die das Zwischenmenschliche in diesen Zeiten so mit sich bringen kann – gerade als Frau. „Schlag mich.. Schlag mich.. Dir aus dem Kopf !! ..Meine Freunde, meine Bettdecke, meine Lieder…sind meine !!“ eine Textzeile aus dem Song „Lass mich“. All das sagt klar und deutlich: Ich bin ein Individuum mit eigenem persönlichem Raum.

Untermalt mit konsequenten Grunge Sounds und Punk Attitüde bringen Susanna und ihre Band ihre Meinung unmissverständlich rüber. Auf den ersten Blick könnte man denken – ist doch eigentlich nichts Ungewöhnliches heute, Emanzipation und so weiter.. aber wenn man mal genauer in die Musiklandschaft blickt – nicht nur in Deutschland – sind solche konsequenten feministischen Ansagen leider immer noch eher rar gesäht, vielleicht noch im Hip Hop zu finden. Gang und Gäbe ist in weiten Teilen aber oft immer noch eine gewisse vorsichtige starre Angepasstheit ans Rollenbild/Schönheitsideal – eher ein Mitschwimmen als eine persönliche Aussage. In Zeiten von Instagram und so weiter ja auch kein Wunder.

Was ist also Geheimnis von Susannas, kompromisslosem weiblichem Selbstbewusstsein das seinen Standpunkt klärt, ohne dabei gleich in dumpfe Männer-Hass Attitüden zu verfallen – oder dabei gar selbst ´zum Mann zu werden´..Ich gebe zu dass ich zuerst dachte, dieses Auftreten wäre ein bewusstes Spiel mit einem bestimmten Rollenbild der Frau in der Gesellschaft, gegen das sie konkret rebelliert hat. Doch wenn man sie fragt verneint sie das konsequent: „Ich habe nie bewusst rebelliert gegen die Gesellschaft, das ist nicht mein Antrieb. Ich tue es einfach und habe einen längeren Weg hinter mir, mich dafür frei zu machen. Ich hatte allerdings das Glück, alles Mögliche ausprobieren zu können. Mein Antrieb ist schlicht der Wunsch, Gefühle auszudrücken und Andere fühlen zu machen, mit allen Mitteln die mir zur Verfügung stehen.“

Aber ein bestimmtes „anerzogenes Rollenbild“ der Frau existiert durchaus, wie sie zugesteht:„Tatsächlich ist es so, dass Frauen erzogen werden und meist auch verinnerlichen, dass es besser ist keinen Raum einzunehmen und es möglichst angenehm für alle zu machen. Ich erziehe mich jeden Tag ein Stück weiter in die andere Richtung. Daran sollten sich alle gewöhnen. Ich will Platz haben zu wachsen und Platz haben zu zeigen, was ich fühle. Nur so kann man die Leute dazu bewegen, zu realisieren dass das so okay ist und wichtig dass alle Menschen – proportional zu ihrem Aufkommen in der Gesellschaft eine Stimme haben und man ihnen mehr zuhören muss.“

Also ganz instinktiv. Sie tut einfach, was sie will, weil sie für sich weiss, dass es das Richtige ist. Und das sollte auch für andere gelten. Ein klares und sozial-reflektiertes Statement über Gleichberechtigung an sich. Soweit so gut. Trotzdem bleibt für mich die Frage offen, woher das konkrete Selbstbewusstsein kommt, das Statement mit rausz´schem Nachdruck auf die Bühne zu bringen. Die Story über ihren persönlichen musikalischen Lebensweg (inkl. Rausz) gibt schliesslich Aufschluss, wenn auch nach und nach.

Der musikalischer Werdegang der eigentlich hauptberuflichen I.S.A. geprüften Stimmtherapeutin/ Logopädin im TV, Radio und Dozentin für Stimme an der Uni Bremen, begann schon als sie sehr klein war – mit Geige im Orchester und später in der Jazz Combo „Les Privatiers“. Ein entscheidender und zündender künstlerischer Moment in ihrem Leben war nach ihrer Aussage aber ein Konzert von Skunk Anansie, das sie besuchte als sie 13 Jahre alt war: „Sängerin Skin hat mich mit ihrer krassen Energie einfach total beindruckt“, schwärmt sie heute. Auch Björk war und ist einfach schon lage ein absolutes Idol, wie sie sagt..“einfach für alles was sie tut, die Verbindung von visueller Kunst, Videos, Bildern und Innovationen. Ihr Frei sein.“ Weitere Vorbilder sind z.B. Susanna: „Sibylle Berg -..“für ihren Scharfsinn und die Perspektive und das „fuck you all“, Helge Schneider, Kurt Cobain, Miranda July für das Strange-sein, sowie NOVAA ..“für ihre Stärke im verletztlich sein und ihre Selbstständigkeit..“, ausserdem AMYL & THE SNIFFERS ..“für ihre Performance. Sie alle inspirieren mich und zeigen mir wie gut es ist, einen Ausdruck zu finden.“

Reichlich interessante Leute, die man vor allem als talentierte, konsequente Freigeister bezeichnen kann und die ihren eigenen Weg entschlossen weitergehen oder gingen. Für Susanna bedeuteten ihre Einflüsse selbst aber auch Bewegung und Ausprobieren in verschieden Rollen und Projekten – nach dem Jazz dann auch in die Richtung englischsprachige Popmusik – als Sängerin in der „RAW Popband“, die gewisse Parallelen zu Eurythmics aufweist, aber später auch in experimentellen Folkprojekten mit Gitarre.

Rausz beginnt

Doch irgendwie kam dann irgendwann der Bruch mit all dem. Mit Ende 20 hatte sich das, was beim Musik machen irgendwann angefangen hatte, im Hintergrund zu schimmern, als Routine, als Zweifel und in eine gewisse Leere mündete unmissverständlich als Erkenntnis entpuppt. War es wirklich das, was sie der Welt zu sagen hatte ? Und wie sie es sagen wollte ?  Eine künstlerische Rolle ausfüllen, die es schon gibt ? Reicht das ? Keine Antwort. Da half nur Ausprobieren.

„Irgendwie haben mich diese ganzen Projekte nie wirklich befriedigt.“ (gestand sie sie vor Kurzem im Bremer Podcast „Halts Maul und Spiel – Die Sendung mit der Band“) „Ich bin zu dem Zeitpunkt in eine grosse Krise geraten und hatte einfach so viel Energie und Wut in mir. Bei einem Kumpel habe ich einen Song aufgenommen und habe eigentlich nur rein geschrien ins Mikro, was mir gerade so einfiel. Der Kumpel meinte dann irgendwann: Hey das klingt cool. Er hat die Audio -Takes dann noch in der selben Nacht zu einem Song verwurstet und dieser Song war dann „Scherben Fressen“ – der erste offizielle Rausz Song ! Der Sound klang für mich so hart und angezerrt dass ich gedacht habe, ich bräuchte einfach eine Band dazu, die Crashbecken und eine verzerrte Gitarre wie eine Wand dahinter legt, vor der ich ausrasten könnte.“

Diese Vision funktionierte offensichtlich schon eher, brachte das was die Gefühlswelt hervorbrachte – und doch zurückdrängte, ans Tageslicht. Ein aus der allgemeinen Wut dieser Zeit hervorgegangenes Notizbuch voller schäumend-sinnierender Zitate und Statements schien die lyrische Richtung und den Anfang ebenso galliger Songs zu verheissen. Das funktionierte ! Und die Suche nach Musikern für das Projekt konnte beginnen.

Susanna suchte gezielt und ging eher nach Menschenkenntnis und Sympathie vor, als großartige Vorspielen abzuhalten.“ Sylke (Bassistin bis heute) kannte sie irgendwie aus früheren Bremer Punkprojekten, wusste aber gar nicht, wie gut oder schlecht sie überhaupt Bass spielte.“Aber ich mochte sie gerne“ erzählt sie.“Deswegen habe ich sie gefragt.“ Getäuscht hat sie sich nicht. Sylke von Raven ist bis heute feste Bassistin und aus der Truppe nicht mehr wegzudenken.

Auf ähnlich direktem Wege (wer kennt wen, aus dem Freundes- und Bekanntenkreis), kamen auch auch Gitarrist Florian „Willow“ Sommer und  Drummer Thomas Hoffman dazu. Auch hier entschied schlicht Sympathie. „Wir haben uns dann zur ersten Probe getroffen und es war sofort magisch. Unser gemeinsamer Nenner waren Nirvana und Rage against the Machine, die fanden wir alle geil. Wir haben gleich 3 Songs geschrieben, der Name stand auch schon und insgesamt war das alles so ein bisschen wie frisch verliebt sein.“ Zum Namen Rausz kam es, weil das Projekt zuerst „raus“ (also raus aus der schlechten Stimmung durch Krach, Wut usw.) heissen sollte, passte aber irgendwie doch nicht so richtig und man einigte sich dann einfach auf Rausz im Sinne von Rausch (einen im Tee haben).

Der erste Gig der 4-er Truppe auf der „Kompletten Palette 2017“ wurde dann auch gleich vollständig auf Video (ext Link – Youtube) festgehalten; dabei merkt man schon, dass sie sich hier mal tobend und wütend, dann auch durchaus mal wieder etwas verletzlicher wirkend, eher im Einklang mit sich selbst zu fühlen scheint, als z.B. in dezent zurückhaltenderer Pose, die sie in der Raw Popband oder als Folksängerin zuvor inne hatte. Klar war das aber alles neu, das Getobe, das Geschreie – das auch nicht hemmungslos überschrien rauskommen sollte (das Reflexionsvermögen der Stimmpädagogin eben) brachten erstmal viel Heiserkeit und Erschöpfung mit sich. Trotzdem: Rausz waren definitiv geboren und unterwegs. Es folgten in den nächsten 3 Jahren (bis Corona) ungefähr 25 Gigs im Raum Bremen:„Unsere Highlights waren „Watt en schlick 2019“, „Pappinale“, „Breminale“ und auf dem Krähenberg“ berichtet Susanna. “Backstage rumalbern, aufgeregt sein, beim Spielen alles vergessen und den Moment geniessen. Resonanz fühlen und Gespräche mit Zuhörenden, das alles war wunderschön.“

Die Zeit des Auftretens war aber nicht immer nur wunderbar. Leider gibt es ja auch immer mal wieder Leute die mit der konsequenten Art, sich als Frau zu präsentieren und damit bewusst aufzufallen, nicht besonders gut umgehen können (aus welchen sozialen, persönlichen oder ideologischen Gründen auch immer) und sich auf grobe Art produzieren müssen. So kann man die Rausz Story leider nicht erzählen, ohne auch von solchen unangenehmen Begebenheiten zu berichten. Sexistisches Cybermobbing während und/ oder direkt nach Konzerten, oder eben allgemeine Beschimpfungen anderer Art auf Social Media Kanälen all das hat es schon gegeben und das nicht nur einmal. Ärgerlich, aber man muss damit wohl leben – in einem gewissen Rahmen.. Doch zu viel ist zuviel, klar. “Diese Dinge sind natürlich absolut der Abfuck, sagt Susanna ..“genau wie jede Art Versuch, von irgendwelchen Kleingeistern, mir oder uns auf diesem Wege zu verstehen zu geben dass das was wir tun, nicht okay ist und ich nur ein Stück Unterhaltungsfleisch. Sowas lässt mich ratlos und traurig zurück.Veranstaltungen, Bühne, Kunst sollten eigentlich ein Safe Space sein. Wohlwollen, Liebe und Vertrauen – wenn wir das spüren beim Konzert, dann ist es immer unvergesslich denn von solchen Momenten ernähren wir uns.“ Ist so. Kunst ist für aufgeschlossene Leute inspirierend und für engstirnige oft beängstigend – das war  auch schon immer so. Auch hier hilft kein Resignieren.

Genau so sehen das auch Rausz. Susanna weiss, wer seinen Weg unbeeinflusst fortsetzt, kann auch ein Vorbild sein. Und das ist sie ja eigentlich, generell,  gerade für Mädchen und junge Frauen, nicht nur in Workshops, als Stimmcoach, sondern eben auch als Frontfrau. Susanna ist sich dabei darüber im Klaren dass sie die weibliche Bühnenenergie die sie bei Skin von Skunk Anansie so bewunderte, heute auf der Bühne selbst ausstrahlt, wie sie vor 3 Jahren in einem Interview (auf frauenseiten.de) zugab: „Diese Mädchen und jungen Frauen sehen auf einmal, dass jemand mit einer weiblichen Energie und auch Wut auf der Bühne etwas artikuliert. Manchmal sehe ich deren Augen so ein krass, das geht auch ? ´Das sind mir die wichtigsten Momente.“

Das Frauen als sich selbst darstellende Musikerinnen in der Musik überhaupt immer noch recht unterrepräsentiert sind (wenn man recherchiert, genauer gesagt  in so ziemlich allen Bereichen der Musikwirtschaft) wundert Susanna an sich nicht, zumindest wenn sie auf ihre Arbeit als Stimmcoach in Workshops blickt. So berichtete sie im selben Interview (frauenseiten.de) z.B. dass ihr oft auffällt dass Mädchen schon beim Betreten des Proberaums eher zurückhaltender sind, während Jungs einfach loslegen an den Instrumenten, auch wenn sie (zunächst) genauso wenig darauf spielen könnten.

„Frauen und Mädchen müssen generell mehr aus ihrer Komfortzone kommen, um sich irgendwann einmal selbstbewusst auf dr Bühne darstellen zu können.“(Interview frauenseiten.de) „Oft singen Frauen und Mädchen auch lieber, statt Schlagzeug, Bass oder Gitarre zu spielen, nur weil es eine höhere Hürde ist.“ Susanna rät dazu, nicht zu viel nachzudenken und einfach auszuprobieren.

Recht so, finde ich : Jede/r leidenschftliche Instrumentalist/in beweist, wie sehr man seine Gefühle auf seinem/ihrem Instrument Ausdruck verleihen kann, wenn man sich lange und intensiv genug, und mit all seinen/Ihren Sinnen damit befasst.

"Ich habe nie bewusst ´rebelliert´. Mein Antrieb ist der Wunsch, Gefühle auszudrücken und Andere fühlen zu machen. Mit allen Mitteln die mir zur Verfügung stehen."
Susanna Janke

Auflösung und Neugründung

Die Geschichte von Rausz selbst nahm 2021 zunächst ihre eigene, eher unerwartete Wendung. Natürlich auch wegen Corona; das wütete inzwischen immerhin schon über 2 Jahre.. Keine Gigs..Langeweile. Weiterentwicklung als Band ? Wie bitte..? Jeder Musiker kennt das inzwischen.

In den sozialen Medien gab die Band am 13. November 2021 wie aus dem Nichts ihre Auflösung bekannt: Rausz gibt es nicht mehr. (Ext. Link – Facebook) Und es stimmte auch tatsächlich. Es war kein PR-Gag oder Ähnliches. Einfach Erkenntnis. Natürlich hatte die Pandemiezeit grossen Einfluss darauf gehabt, aber für Susanna gab es auch noch andere Gründe: „Es gab für mich verschiedene Sargnägel die sich im Laufe der Zeit eingeschlagen hatten. Bandmitglieder zogen weg, wurden Eltern, ich wurde krank, und ich habe das Gefühl vermisst, dass uns ganz zu Beginn getragen hat. Deswegen hielt es für eine gute Idee einen Schlussstrich zu ziehen, in der Hoffnung dass etwas Neues wachsen kann.“

Die Reaktionen der Fans auf die Auflösung kamen dann allerdings für die Band genauso straight und unerwartet wie ihre Auflösungsbekanntgabe: So hagelte es in den darauf folgenden Wochen nicht gerade wenige entsetzte und traurige Fan Nachrichten.

Für Susanna war dieser Umstand schliesslich aber doch Grund genug, die Schlüsse nochmal neu zu bewerten. Ausserdem war ihr bewusst, dass Gigs, mit einem evtl. neuen Projekt, sich natürlich noch viel länger hinauszögern würden, als neu formiert mit Rausz: „All diese Dinge haben mich nach und nach daran zweifeln lassen, richtig entschieden zu haben.“ gibt sie zu „Eine Begegnung beim Einkaufen (mit ´Jinx´-Gitarrist Wilken Randt ), ein Gespräch beim Kaffee (mit Sylke van Raven) und eine unfassbare Videobewerbung (von Caine Grant – heutiger Drummer) haben mir dann gezeigt, das Projekt ist noch lebendig und das Gefühl kann wieder da sein – mit den richtigen Menschen, die wortlos verstehen und Bock haben.“

Die Band gab schliesslich ein knappes halbes Jahr nach der Auflösung ihre Re-Formierung in teilwiese Neu-Besetzung bekannt und im neuen Eifer entstehen natürlich auch neue Inhalte: „Ich schreibe gerade Songs ohne Ende.“  berichtet Susanna. Wer díe Insta Stories von suzannah_rawnrausz oder Rausz.-  verfolgt, bekommt dort auch fast täglich neue Kostproben davon geboten.

Outtro

Die Rausz Story ist auch eine Geschichte über Emanzipation. Ich finde, es ist schon fast ironisch denn Susanna ist als Mensch einfach viel zu temperamentvoll um althergebrachte Rollenbilder der Frau in der Musik wirklich annehmen zu können. Also war sie quasi gezwungen, sich selbst zu finden. Und wer so darum gekämpft hat, steht erst recht zu den eigenen Gefühlen – auch wenn das nicht bedeutet dass man dadurch unverwundbar ist. Das nennt man dann Selbstbewusstsein. Die Gefühle setzen die Prioritäten. So wirkt sie als Person mit Text, Stimme und Performance, zieht Grenzen, regt sich auf. Gerade weil sie verletzbar ist – und das weiss. Und vieles in dieser Welt sollte einen aufregen und wütend machen als normal empfindender Mensch – eigentlich.

 

(Markus Schaedel)

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