Fotogalerie: Vladi Wostock (Fotos: Laura Homuth)
18.02.2025
Artikel hören: 7.24 Min
„Die Pre:minale ist mehr als nur ein Konzert, sie ist ein Statement – ein Versprechen, dass die Kultur in Bremen lebendig ist, egal zu welcher Jahreszeit.“ Mit diesen Worten beschrieb einer der Organisatoren die Stimmung rund um das neue Winterfestival, das am 8. Februar 2025 seine Premiere im Bremer Schlachthof feierte. Als Vorbote der alljährlichen Breminale, die seit 1987 den Osterdeich in ein pulsierendes Festivalgelände verwandelt, schlug die pre:minale eine Brücke zwischen Sommer und Winter und bot einen spannenden Ausblick auf die kommende Saison.
Die Breminale, seit jeher ein kostenfreies Festival, steht vor der Herausforderung, ihren Fortbestand angesichts steigender Kosten für Künstler, Infrastruktur und Personal zu sichern. Die pre:minale leistete mit ihren Ticketeinnahmen einen entscheidenden Beitrag, um das kulturelle Angebot Bremens auch zukünftig zu gewährleisten. Schon im Vorfeld versprach die pre:minale, mit einer Mischung aus etablierten Künstlern und aufstrebenden Talenten ein abwechslungsreiches und spannendes Programm für ein breites Publikum. Dieses einzigartige Winterfestival bot nicht nur eine Plattform für musikalische Vielfalt, sondern setzte auch ein Zeichen für die lebendige Kultur Bremens, unabhängig von der Jahreszeit.
Fotogalerie: Scheitern 3000 (Fotos: Laura Homuth)
Der Bremer Schlachthof, ein Kulturzentrum mit bewegter Geschichte, bot der pre:minale am 8. Februar 2025 die perfekte Kulisse. Einst ein städtischer Schlachthof, wurde das Gebäudeensemble 1979 vor dem Abriss bewahrt und in ein pulsierendes Zentrum für Kunst und Kultur transformiert. Die Kesselhalle, mit ihrer Kapazität von 500 Sitz- oder 1000 Stehplätzen, und der intimere Magazinkeller für 200 Gäste, boten den idealen Rahmen für das vielfältige Programm.
Aufgrund einer zeitgleich stattfindenden Demonstration verschob sich der Einlass auf 17:00 Uhr.
Kesselhalle:
17:30 Uhr: Kneipenchor
18:00 Uhr: Havington
19:30 Uhr: Vladi Wostock
21:00 Uhr: LGoony
22:30 Uhr: Pony Tyler
Magazinkeller:
20:00 Uhr: Deutsche Postpunk
20:45 Uhr: scheitern.dreitausend
22:00 Uhr: Sibb
23:00 Uhr: Mickyi
00:00 Uhr: Sarah4k
01:00 Uhr: Stunnah & Genzo
02:00 Uhr: Juicybussi
Durch den Abend führte der Bremer Musiker und Moderator Grillmaster Flash, der mit seiner charismatischen Art für eine ausgelassene Stimmung sorgte. Lichterketten tauchten den Veranstaltungsort in ein warmes Licht und schufen eine intime Festivalatmosphäre. Der Kontrast zwischen dem industriellen Charme des ehemaligen Schlachthofs und der festlichen Dekoration unterstrich den einzigartigen Charakter der Veranstaltung. Die Kombination aus bekannten Namen wie LGoony und Sarah4k und lokalen Künstlern wie Stunnah & Genzo bot ein breites musikalisches Spektrum, das die Vielfalt der Bremer Musikszene widerspiegelte. Im Außenbereich des Geländes erinnerte eine Gedenktafel an die Deportation von Sinti und Roma aus dem Schlachthofgelände im Jahr 1943 und verlieh dem Ort eine zusätzliche Dimension der Erinnerung und des Gedenkens.
Fotogalerie: Havington (Fotos: Laura Homuth)
Die pre:minale stieß auf große Begeisterung beim Publikum. Bereits vor der Bekanntgabe des Line-ups waren die ersten 200 Tickets innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Der Ticketverkauf startete Mitte Dezember 2024 über Nordwestticket, und das innovative Konzept der Solidaritätstickets fand breite Akzeptanz. Die Besucher konnten zwischen drei Preisstufen wählen: 25, 35 und 45 Euro. Dieses Modell ermöglichte es jedem, unabhängig vom Budget, Teil des Festivals zu sein und gleichzeitig zur Finanzierung der Breminale beizutragen.
„Ich habe sofort Tickets gekauft, als ich hörte, dass es eine Winter-Breminale geben wird“, berichtete eine Besucherin. „Die Atmosphäre im Schlachthof war einfach unglaublich“, schwärmte ein anderer Gast. Die genreübergreifende Mischung aus Hip-Hop, Post-Punk und elektronischer Musik kam beim Publikum besonders gut an. Besonders die Auftritte von LGoony und Sarah4k wurden in den sozialen Medien gefeiert. „LGoony hat das Haus gerockt!“, schrieb ein Fan auf Twitter. Die Möglichkeit, neue Talente aus der Bremer Musikszene zu entdecken, wurde ebenfalls positiv bewertet.
Insgesamt wurden 900 Tickets für die Veranstaltung angeboten. Die hohe Nachfrage spiegelte das große Interesse an der pre:minale wider. Die Ticketeinnahmen flossen direkt in die Finanzierung der Breminale und sicherten so den Fortbestand des kostenfreien Sommerfestivals. Die zentrale Lage des Schlachthofs in der Nähe des Bremer Hauptbahnhofs trug zusätzlich zur positiven Resonanz bei und machte die Anreise für viele Besucher unkompliziert.
Fotogalerie: Deutsche PostPunk (Fotos: Laura Homuth)
Die pre:minale diente als Auftakt für die Breminale im Juni 2025 am Osterdeich, dem traditionellen Herzstück des Festivals. Seit 1987 lockt die Breminale mit ihrem kostenlosen Programm jedes Jahr Hunderttausende Besucher an. Die Erfahrung und das Know-how aus der Organisation der Breminale flossen auch in die Planung der pre:minale ein und sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Der Erfolg der pre:minale legt den Grundstein für weitere Winterveranstaltungen und könnte die Grundlage für ein regelmäßiges Winterprogramm bilden. Der Schlachthof selbst bietet jährlich rund 300 Veranstaltungen für etwa 100.000 Besucher und ist damit ein wichtiger Kulturträger in Bremen.
Die Veranstalter nutzten gezielt soziale Medien, insbesondere Instagram, um das Programm, Ticketinformationen und Neuigkeiten rund um die pre:minale zu teilen. Die hohe Nachfrage nach Tickets und die positive Resonanz in den sozialen Medien zeugen von einem regen Austausch innerhalb der Festivalcommunity. Die Anzahl der Likes, Shares und Kommentare auf den Social-Media-Kanälen spiegelte die Begeisterung für die Veranstaltung wider. Die Online-Community trug maßgeblich zur Vorfreude und dem Erfolg der pre:minale bei, indem sie das Event aktiv unterstützte und promotete.
Die pre:minale am 8. Februar 2025 war ein voller Erfolg. Das innovative Konzept, das bekannte Künstler und aufstrebende Talente in einem einzigartigen Ambiente vereinte, begeisterte das Publikum. Mit dem Erlös aus den Ticketverkäufen konnte ein wichtiger Beitrag zur Finanzierung der Breminale geleistet werden. Die positive Resonanz und der finanzielle Erfolg der Veranstaltung legen nahe, dass die pre:minale als Modell für zukünftige Winterveranstaltungen dienen und die kulturelle Landschaft Bremens nachhaltig bereichern könnte. Als einzigartiges Winterfestival, das die Brücke zwischen den Jahreszeiten schlägt, stärkt die pre:minale die Position Bremens als lebendige Kulturstadt und bietet Künstlern und Publikum eine Plattform für Begegnung und Austausch jenseits des gewohnten Sommerrahmens.
Fotogalerie: Schlachthof (Fotos: Laura Homuth)
Unterstütze Bandliste Bremen (Lokales Bandmagazin) mit einer Paypal Spende: